Bei der Entwicklung einer Smart City oder Smart Region ist ein zentrales Thema die sinnvolle Nutzung von Daten. Welchen Mehrwert können vorhandene Daten bieten und wie können bestehende Services verbessert werden? Welche Daten werden für neue Anwendungen benötigt? Wie wird die Nutzung reglementiert?
Wir haben uns mit Line Gerstrand, Smart City Koordinatorin in Aarhus getroffen und uns zu diesen spannenden Fragen ausgetauscht.
Datenplattform und Datahub
Um mit Daten arbeiten zu können, ist ein System zur Speicherung, Verwaltung und Bereitstellung entsprechende Daten notwendig. Da sich verschiedene Nutzer auf dem System bewegen, ist ein Regelwerk für die gemeinsame Nutzung notwendig.
In Aarhus gibt es eine Open Data Plattform, die verschiedene Daten zur Verfügung stellt (https://www.opendata.dk/). Diese ist Teil der Initiative SmartAarhus. Dort können Datensätze aus den Themenfeldern Verkehr, Parken, Klima, Tourismus und weiteren Feldern in verschiedenen Formaten heruntergeladen werden (GeoJSON, CSV, XLSX, HTML und mehr). Bürger*innen und Wirtschaft können diese zur Umsetzung von Projekten und zur Entwicklung von Produkten nutzen.
Neben der OpenData Plattform ist die Einrichtung eines regionalen Datahubs geplant. Dort soll die Abfrage auch über eine Schnittstelle (API) möglich sein. Zur Nutzung und Reglementierung des Datahubs wird in Aarhus gerade an einer Datagovernance gearbeitet. Auf Grundlage dieser kann dann der Datahub technisch umgesetzt werden. Durch den einfachen Zugang soll die Nutzbarkeit der Daten für Bürger*innen und Wirtschaft weiter erleichtert werden und das volle Potenzial der Daten genutzt werden können.
Bürger und Wirtschaft: Partizipation und Interesse vorhanden
In Hackathons wurden mit Bürgerinnen und Bürgern bereits erste Prototypen entwickelt und auch die Wirtschaft bietet kleine Services auf Grundlage der Daten an. Trotz des großen Interesses konnte jedoch noch kein Business-Usecase nachhaltig umgesetzt werden. Es mangelt an einem entsprechenden Ökosystem und auch an ausgereiften Geschäftsmodellen. Am erfolgreichsten seien Information-Services und Anwendungen zum Thema Verkehr – insbesondere Parken.
Eine Herausforderung ist ein grundlegendes Verständnis für Daten und Open Data in der Bevölkerung zu schaffen. Wünsche und Bedarfe könnten dadurch klarer formuliert werden oder ggf. bereits erste Skizzen oder Lösungsansätze formuliert werden.
Die Wünsche und Vorstellungen der Bürger*innen kann anschließend auf Mehrwert und Umsetzbarkeit überprüft werden und Services und Produkte entwickelt werden. Die Verwaltung und Wirtschaft muss dazu den Bedarf einschätzen und bewerten können. Dazu muss entsprechende Fachexpertise in verschiedenen Bereichen aufgebaut werden. Ein definiertes Ökosystem mit einem klaren Regelwerk schafft dann die Grundlage, um Projekte nachhaltig und erfolgreich umzusetzen.
Wir bleiben mit Line Gerstrand und der Kommune Aarhus im engen Austausch und freuen uns über Fortschritte im Bereich Datahub und Datagovernance berichten zu können.
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In unserer Blog-Abteilung möchten wir euch künftig unsere Vision des Projekts Smarte KielRegion ein Stückchen näherbringen. Wir berichten aus unseren anstehenden Projekten, unseren Maßnahmen zum Erreichen unserer Ziele und schenken euch Einblicke Rund um das Thema SmartRegion.
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