Die Beteiligungstoolbox hält diverse Methoden und Werkzeuge für aufsuchenden Beteiligung vor Ort (z.B. auf öffentlichen Plätzen, in Vereinen, Kita, Schule) als auch digitale Lösungen bereit, mit der die Bürger*innen in verschiedene Prozesse der Stadt- und Regionsentwicklung einbezogen werden und ihre Ideen einbringen können.
Durch die zusätzliche Bereitstellung von Informationen wie Vorlagen und Planungshilfen wird die Schwelle zur Beteiligung so niedrig wie möglich gehalten. Um auf digitale Beteiligungsprozesse und Möglichkeiten der Mitwirkung hinzuweisen, kann ein öffentliches W-Lan-Netz unterstützend eingesetzt werden.
Im Projekt Smarte KielRegion dienen konkrete, aktuelle Ortsentwicklungsprozesse als Piloten. So werden Best-Practice-Beteiligungsprozesse identifiziert und Methoden sowie Materialien den Verwaltungsmitarbeiter*innen zur Verfügung gestellt.
Im Folgenden werden die Einzelprojekte aufgelistet, aus der sich das Fokusthema zusammensetzen soll. Diese sind das Ergebnis unseres umfangreichen Beteiligungsprozesses an dem über 2.000 Akteur*innen, darunter Bürger*innen, öffentliche Institutionen, kommunale Unternehmen und Expert*innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft der KielRegion sowie Mitglieder der regionalen Hauptausschüsse teilgenommen haben. Nach der Verabschiedung der Strategie halten wir euch auf dem Laufenden, welche der Einzelprojekte in die Umsetzung geht.
Einzelprojekte die nicht vom Projekt Smarte KielRegion umgesetzt werden, sammeln wir in einem Ideenpool, sodass sich Akteur*innen und Bürger*innen diesen annehmen können. Bei der Suche nach einer Finanzierung dieser können wir im Rahmen der KielRegion GmbH gerne unterstützen.
1.1 Digitales Beteiligungstool
Das „digitale Beteiligungstool“ kann für Planungs- und Gestaltungsprozesse in der Stadt und auf dem Land unter Beteiligung der Zivilgesellschaft eingesetzt werden. Die Menschen in der KielRegion können über einfache Funktionen digital ihre Meinung zu Planungsprozessen und -vorhaben abgeben und transparent die laufenden Prozesse verfolgen. Die Verwaltungen haben eine niederschwellige Möglichkeit, die Zivilgesellschaft zu erreichen und mit einzubeziehen.
Umgekehrt können auch Bürger*innen Ihre Ideen einbringen und eigene Projekte starten. Vereine, bereits existierende Initiativen und Projekte können nach neuen Mitstreiter*innen suchen und sich unter einander vernetzen. So wird auch das Ehrenamt gestärkt.
Denkbar sind Schnittstellen zu existierenden Lösungen wie digitale Mängelmelder und Bereiche, die eine Authentifizierung erfordern und so z.B. Abstimmungen über Bürger*innen-Budgets ermöglichen.
1.2 Beteiligungstelefon
Aufbauend auf eine Kooperation in der Strategiephase, wird ein Telefon – ähnlich einer Telefonzelle – auf Basis eines bereits vorhandenen Prototyps aus Aarhus (Dänemark) weiterentwickelt.
Das „Beteiligungstelefon“ bietet ein Ohr für Bürger*innen direkt dort, wo sie sich aufhalten. Es kann an öffentlichen Orten aufgestellt werden z.B. auf Marktplätzen, in Einkaufsstraßen oder Dorfzentren. Das Telefon enthält sowohl Hörer als auch Bildschirm. Wird der Hörer abgenommen, erklärt ein Video, worum es in der Beteiligungsmaßnahme geht und stellt eine Frage z.B. „Dieser Platz soll umgestaltet werden. Was sind Ihre Wünsche dafür? Was soll hier entstehen?“. Danach kann eine zeitlich limitierte Nachricht eingesprochen werden. So können Bürger*innen in Planungs- und Entscheidungsprozessen niederschwellig mit einbezogen werden.
Die Auswertung wird zukünftig über Voice-to-Text möglichst automatisiert. Nutzungskonzepte für unterschiedliche Anwendungsfälle werden erarbeitet.
Die Zusammenarbeit mit Kiels Partnerstadt Aarhus wird für die Weiterentwicklung und ggf. Bau eines neuen Telefons fortgesetzt.
1.3 Digitalisierung und Barrierefreiheit eines mobilen Beteiligungsraums
Wo eine stationäre Infrastruktur ineffizient wäre, ermöglichen mobile Beteiligungsräume die flexible Beteiligung vor Ort. Bereits in der Strategiephase wurde das Tiny Rathaus gebaut und erfolgreich in der Region erprobt.
Allerdings haben sich auch Hürden gezeigt: dem Anspruch der Barrierefreiheit gerecht zu werden, war in der Strategiephase nur bedingt möglich. In der Umsetzungsphase wird daher ein Konzept für Barrierefreiheit erstellt und umgesetzt.
Darüber hinaus soll die Übertragbarkeit des Tiny Rathauses auf andere Kommunen getestet werden: Geplant sind diverse Formate zum Wissenstransfer und eine mediale Publikation zu diesem mobilen Beteiligungsraum.
Innerhalb der KielRegion wird das Tiny Rathaus weiterhin auf Tour gehen, um gelebte Beteiligung auf Augenhöhe und vor Ort umzusetzen. Neben verwaltungsnahen Zielgruppen, wird in dieser Phase auch gesellschaftliches Engagement eingebaut.
Künftig können Meinungen und eingebrachte Themen der Bürger*innen durch Sensorikelemente und Displays sichtbar werden. Durch die Nutzung von Umfragetools können Prozesse im Tiny Rathaus nach außen transportiert werden und zu mehr Beteiligung an der Regionalentwicklung motivieren.
1.4 Offenes WLAN als Informationsmedium für mehr Teilhabe am Stadt-/Ortsgeschehen
W-Lan Access Points in Quartieren geben auch Menschen ohne eigenen Internetzugang die Möglichkeit, digitale Dienste auf privaten Geräten zu nutzen und so technische Kompetenzen weiterzuentwickeln und an der digitalen Welt teilzuhaben.
Über die Anmeldemaske, die individuell für jeden Access Point angepasst werden kann, lassen sich ortsspezifische Informationen z.B. zu Beteiligungsprozessen, Veranstaltungen oder Baumaßnahmen kommunizieren. So können ansonsten eher schwer erreichbare Zielgruppen z.B. in strukturschwachen Quartieren adressiert werden.
Rückmeldung zum Fokusthema oder Einzelprojekten
Wenn ihr Feedback zum Fokusthema oder Einzelprojekten habt, schreibt uns gerne.
Hauptverantwortlich für das Fokusthema ist Kim Strupp. Schreibt gerne eine Mail mit dem
Betreff: Fokusthema Beteiligungstoolbox (und ggf. den Namen des Projektes)
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