Fokusthema 2: Intelligente Mobilität

Entsprechend dem Masterplan Mobilität nutzt die KielRegion Mobilitätsdaten wie z.B. reale Bewegungsmuster, um den Verkehr in der Region intelligent zu steuern und zu optimieren sowie den ländlichen Raum sinnvoll zu verbinden.

Ebenso werden Daten und Bewegungsmuster genutzt, um bedarfsgerechte multimodale Ansätze in der Region sowohl auf dem Land als auch in der Stadt zu fördern und alle Mobilitätsangebote in der Region sinnvoll zu einem Service zu vernetzen.


Im Folgenden werden die Einzelprojekte aufgelistet, aus der sich das Fokusthema zusammensetzen soll. Diese sind das Ergebnis unseres umfangreichen Beteiligungsprozesses an dem über 2.000 Akteur*innen, darunter Bürger*innen, öffentliche Institutionen, kommunale Unternehmen und Expert*innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft der KielRegion sowie Mitglieder der regionalen Hauptausschüsse teilgenommen haben. Nach der Verabschiedung der Strategie halten wir euch auf dem Laufenden, welche der Einzelprojekte in die Umsetzung geht.

Einzelprojekte die nicht vom Projekt Smarte KielRegion umgesetzt werden, sammeln wir in einem Ideenpool, sodass sich Akteur*innen und Bürger*innen diesen annehmen können. Bei der Suche nach einer Finanzierung dieser können wir im Rahmen der KielRegion GmbH gerne unterstützen.

2.1 Smarte Kanalquerung

Der Nordostsee Kanal (NOK) ist eine „menschengemachte“ Barriere im Kreis Rendsburg-Eckernförde, die auf unterschiedliche Arten gequert werden kann (Tunnel, Brücke, Fähre). Zu Stoßzeiten während des Berufsverkehrs und während Wartungs- oder Bauarbeiten kommt es regelmäßig zu Stausituationen an den Engstellen. Das Ziel dieses Bestandteiles ist die gleichmäßige Ausnutzung der möglichen Querungen und die frühzeitige Information der Bürger*innen bei Einschränkungen.

Zunächst sollen die Informationen auf die Mobilitätsplattform eingepflegt werden. Im Projektverlauf soll eine analoge Anzeigemöglichkeit getestet werden. Langfristig fließen die Daten in die regionale Mobilitätsapp der KielRegion. Im ersten Entwicklungsschritt soll die Fährverbindung (Nobiskrug) erfasst werden. Anschließend die Schwebefähre.

Parallel dazu sollen Gespräche mit dem LBV.SH geführt werden, inwieweit bestehende Sensorik am NOK Tunnel Rendsburg an die Mobilitätsplattform angebunden werden kann. Potentiell soll im letzten Schritt auch die Auslastung der Autobahnbrücke erfasst werden.

2.2 Smarte Geschwindigkeitsmessung

In fast jedem Stadtteil Kiels und vielen ländlichen Kommunen wird die Geschwindigkeit der Autos digital gemessen und die fahrende Person bekommt ein visuelles Feedback, ob die Geschwindigkeit zu hoch oder in Ordnung ist (roter/grüner Smiley).

Die Auslese dieser Daten erfolgt unregelmäßig händisch via USB. Um den Entscheidungsträger*innen ein Modell für datenbasierte Entscheidungen zur Verfügung zu stellen, sollen diese Daten digital ausgelesen und auf der regionalen Datenplattform über eine offene Schnittstelle zur Verfügung gestellt werden.

Von der Datenplattform sollen sie dann auch auf dem Stadtplan der LHK angezeigt werden. Basierend auf diesen Daten können weitere Entscheidungen hinsichtlich der Straßenverkehrsordnung, zielgerichteter Kontrollen oder auch baulicher Anpassungen getroffen werden.

2.3 Smartes Baustellenleitsystem

Aktuell werden Baustellen von den jeweiligen Stellen (Tiefbauamt, Bauhof) analog erfasst. Diese Informationen werden auch über unterschiedliche Kanäle an die Bürger*innen weitergeleitet (Zeitung, öffentliche Bekanntmachungen usw.)

Allerdings erfolgt keine zentrale Koordinierung der Baustellen. Durch fehlende Abstimmung von größeren Baustellen können die damit verbundenen Verkehrseinschränkungen sich gegenseitig verstärken. Bei größeren gesamtstädtischen Baumaßnahmen (Beispiel Stadtbahn) hat dies auch große Auswirkungen auf Pendlerverkehre.

Ziel ist eine digitale Erfassung aktueller Baustellen und der damit verbundenen Verkehrseinschränkungen. Zukünftig können diese Daten im Rahmen der intelligenten Verkehrssteuerung (App oder ähnliches) genutzt werden oder den aktuellen Navigationsanbietern zur Verfügung gestellt werden.

2.4 Digitale Wildwarnanalage

Die Wildwarnanlage liefert vor Ort Informationen über Wildwechselgefahren an der Bundestraße 202 Richtung Barkauer Kreuz.

Ziel soll es sein diese Informationen auf der Mobilitätsplattform anzuzeigen, damit sie zukünftig auf der regionalen Mobilitätsapp als Benachrichtigungen angezeigt werden können.

2.5 Digitale On-Demand Mobilität

Die bestehenden On Demand Lösungen in der Region (ALFA, remo) werden mit Wlan Access points ausgestattet. Dadurch kann der Live Standort übertragen werden und auf der regionalen Mobilitätsplattform angezeigt werden.

Kurzfristiges Ziel ist die Wartezeit-Anzeige für Nutzer*innen. Langfristiges Ziel ist damit die Ortung und Buchung der Angebote über die regionale Mobilitäts-App.

2.6 Lenkung von Besucherströmen (Smart Routing)

An touristischen Orten kommt es zu Stoßzeiten zu einer Überlastung durch hohe Besucherzahlen. Insbesondere die Strände oder die Kiellinie in Kiel werden so zu gefährlichen Orten für einzelne Besucher*innen.

Mit der Maßnahme Smart Routing werden Sensoren platziert, die eine Besucherstromerfassung leisten können. Auf Basis dessen können dynamisch Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Beispiel: Die Fußgänger*innen der Kiellinie werden gezählt. Ab einer kritischen Masse X ist es nicht mehr sicher, wenn Fahrradfahrern zwischen den Fußgängern fahren.

Entsprechend wird eine Umlenkung von Fahrradfahrern eingeleitet: Displays an den Zufahrten zur Kiellinie weisen ein temporäres Fahrradverkehrs-Verbot aus und empfehlen die Umgehung an der Straße. Die gleiche Technologie ist an Strandpromenaden oder an viel befahrenen Radrouten denkbar (z.B. Stein, Schlei,…).

Darüber hinaus können flexibel installierbare Sensoren dazu beitragen, dass mehr Kommunen in der Region ihr Sicherheitsniveau für Passanten z.B. an Veranstaltungen oder zu saisonalen Hochzeiten gewährleisten können.

2.7 Regionale Mobilitäts-App

Die regionale Mobilitäts-App ist eine Anwendung, die alle Mobilitätsangebote in der Region verknüpft. Sie ermöglicht Nutzer*innen ihre optimalen Routen festzulegen und bietet entsprechende Verkehrsmittelalternativen an. Auch die Kombination unterschiedlicher Verkehrsmittel ist berücksichtigt. Eine entsprechende Reservierung zur Nutzung bzw. Bezahlung von Tickets kann direkt über die Mobilitäts-App erfolgen ohne dass eine Weiterleitung auf Websites und Apps Dritter notwendig ist.

Zur Abbildung dieser umfangreichen Funktionen baut die Mobilitäts-App auf den vorhandenen Angeboten auf bzw. bindet diese an (z.B. MobilPunkt, NAH.SH, Sprottenflotte,…).

Darüber hinaus ist diese App bereits im Masterplan Mobilität als MaaS unter dem Namen „multimodales Zugangszentrum“ benannt und entsprechend in die Strategie der KielRegion integriert.

Rückmeldung zum Fokusthema oder Einzelprojekten

Wenn ihr Feedback zum Fokusthema oder Einzelprojekten habt, schreibt uns gerne.

Hauptverantwortlich für das Fokusthema ist Sissel Gies. Schreibt gerne eine Mail mit dem
Betreff: Fokusthema Intelligente Mobilität (und ggf. den Namen des Projektes)

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